Große Schlauchbootfahrt in den Sommerferien

Schlauchbootfahrt auf der Donau

Lese den spannenden Erlebnisbericht eines Teilnehmers!

Es waren gerade Sommerferien. Ich saß schon einige Tage zuhause, traurig darüber, dass unser großes Sommerlager schon wieder vorbei war. Doch eines Abends rief unser Truppführer bei uns zuhause an: Morgen sollte es auf eine dreitägige Schlauchbootfahrt gehen! Die Freude war groß, auch bei den übrigen Pfadfindern aus meiner Gruppe. Schnell packte ich meine Sachen in einen wasserdichten Seesack, den wir noch auf dem Speicher hatten: ein paar Kleider, Schlafsack und Isomatte, mein Fahrtenmesser und Streichhölzer.

Am nächsten morgen war ich schon früh am vereinbarten Treffpunkt. Gemeinsam verluden wir die beiden 10-Mann-Schlauchboote auf den Dachgepäckträger unseres Busses. Kurze Zeit später wehte uns schon der Fahrtwind durch die Haare, das Abendteuer hatte begonnen! Unsere Kolonne, bestehend aus zwei VW-Bussen, voll besetzt und abenteuerlich beladen erregte manche Aufmerksamkeit auf der Autobahn.

Am frühen Vormittag hatten wir dann endlich das Donauufer erreicht. Mit den starken Blasebalgen befüllten wir schnell die großen Luftkammern der Schlauchboote. Nachdem die beiden Boote zu Wasser gelassen waren, beladen mit unserem Gepäck, den schweren Küchenkisten, den Rettungswesten und langen stabilen Seilen, konnte die Fahrt endlich beginnen. Ich wurde als Steuermann für eines der Boote eingeteilt – das konnte ja ein Abenteuer werden, ich hatte nämlich bis zu diesem Zeitpunkt noch nie in einem Boot gesessen! Nach einigen Anläufen lernte unsere Mannschaft jedoch schnell, im Gleichtakt zu rudern, sodass wir uns bald einige Rennen mit dem zweiten Boot liefern konnten. Besonders in Stromschnellen war es unbedingt erforderlich, dass die Mannschaft geschlossen als Einheit in schnellem Takt paddelte, da sonst unser Boot nicht mehr lenkbar gewesen wäre. Teilweise lauerten tückische, scharfkantige Steine im Wasser, teils dicht unter der Wasseroberfläche, sodass sie kaum erkennbar waren. Aber unser Ausguck erkannte sie alle und warnte rechtzeitig, sodass wir sie immer in ausreichendem Abstand sicher umschiffen konnten.

Wir mussten aufpassen, dass unser Boot an solchen gefährlichen Stellen mit Stromschnellen und Steinen nicht mit Wasser volllief, da unser Schlauchboot keine Ablassventile besaß und sonst vollgelaufen wäre. Auch durften wir auf keinem Stein auflaufen, weil ansonsten die Gefahr bestand, dass wir uns ein Leck in den Rumpf reißen. Glücklicherweise ging an diesem Tag kein Mann über Bord, lediglich ein Paddel, das wir aber schnell genug retten konnten. Das Paddel war aus Holz und schwamm deshalb an der Wasseroberfläche. 

Am Abend kamen wir todmüde von diesem ereignisreichen Tag an unserem Übernachtungsplatz an. Wir hatten auf dem Weg noch einen Biber, einen Eisvogel, mehrere Wildschwäne und Enten gesehen. Das war das erste Mal, dass ich einen Biber in freier Wildbahn beobachten konnte. Nachdem wir unsere Boote an einem sicheren Ort versteckt hatten machten wir uns daran unser Abendessen über offenem Feuer zu kochen. Wir saßen noch lange und sangen am Feuer.

Welche Abendteuer der nächste Tag für uns brachte, welches Unglück unserem Fotograph beinahe widerfahren wäre und welche Entdeckung wir in der Donau machten, das muss ich euch erzählen, wenn ihr einmal auch ein Pfadfinder in unserem Stamm, so wie ich, werdet.